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Unterabschnitte

   
2.6 Bearbeiten von Ebenen

Wie bereits beschrieben sind Ebenen die wichtigsten Komponenten für die Bildbearbeitung. Sie sind grundlegenden Ausgangsmaterialien, mit denen Sie arbeiten und zusammensetzen werden. In fast jedem GIMP-Projekt werden Ebenen verschoben, in der Grösse angepasst, positioniert, umgewandelt, ausgeschnitten usw. Diese Arten von Ebenenoperationen werden in diesem Abschnitt besprochen.

      
2.6.1 Positionieren von Ebenen

Eine der grundlegendsten Ebenenoperationen ist Positionieren. Montagen einer Menge von Ausgangsmaterialen verschiedene Komponenten, jede in einer getrennten Ebene, verlangen zweckmässige Positionierung. Dieser Abschnitt beschreibt mehrere Techniken zur Ebenenpositionierung.

      
2.6.1.1 Bewegung von Ebenen

Das Bewegen einer Ebene wird mit dem Move -Werkzeug durchgeführt. Das Werkzeug wird durch das Anklicken des Werkzeugboxbuttons, der den Pfeil in vier Richtungen darstellt, gemacht. Klicken und Ziehen, solange der Zeiger im Bildfenster ist, veranlasst die unter dem Mauszeiger liegende Ebene dazu, sich zu bewegen. Die betroffene Ebene ist die höchste im Ebenenstapel liegende, deren Pixel unter dem Mauszeiger mehr als 50% Undurchsichtigkeit hat (siehe Abschnitt 5.7 für mehr über Undurchsichtigkeit und Durchsichtigkeit). Das bedeutet, dass wenn die oberste Ebene durchsichtig ist, diese nicht bewegt wird. Das bedeutet auch, falls die aktive Ebene unter den Mauszeiger durchsichtig ist, diese nicht bewegt wird. Die Ebene mit mehr als 50% undurchsichtigen Pixel unter dem Mauszeiger wird verschoben. Alternativ dazu kann die aktive Ebene mit Shift-Klicken und Ziehen zum Verschieben gezwungen werden. Dies bewegt die aktive Ebene ohne Rücksicht auf ihre Sichtbarkeit, den Grad der Durchsichtigkeit oder die Position in Bezug auf den Zeiger.

        
2.6.1.2 Ausrichten von Ebenen mit Hilfslinien

Manchmal muss eine Ebene sorgfältiger positioniert werden, als mit dem blossen Auge zu sehen ist. Unter diesen Umstanden ist es oft hilfreich Hilfslinien für das Plazieren zu nutzen. Hilfslinien sind nützlich, weil sie einen Einschnappeigenschaft   haben. Eine losgelassene Ebene, die sich nahe an einer Hilfslinie befindet, wird zur Position der Hilfslinie springen. Die Einschnappeigenschaft von Hilfslinien wird mit der Magnetische Hilfslinien-Checkbox im Bild:Ansicht-Menu gesteuert. Die Checkbox muss eingeschaltet sein, damit die Einschnappeigenschaft funktioniert.

Um darzustellen, wie nützlich Hilfslinien für die Ebenenpositionierung sind, werden drei Planetenbilder, die in Abbildungen 2.13(a), (b), und (c) gezeigt werden,

  
Abbildung 2.13: Bildausrichtung mit Hilfslinien
Abbildung 2.13

jeweils in neue Ebenen in ein grösseres Bildfenster mit schwarzem Hintergrund kopiert und eingefügt. Dies wird in Abbildung 2.14.
  
Abbildung 2.14: Images Aligned with Guides
Abbildung 2.14

gezeigt. Das Ziel ist, die Planeten in einer Diagonalen auszurichten, aber mit einer einheitlichen schwarzen Grenze zwischen ihnen und der Fensterkante. Dies wird durch das Plazieren zweier waagrechter und zweier senkrechter Hilfslinien im Bildfenster gemacht. Jede wird genau drei Markierungen von der Kante weg plaziert. Woher kommen die Hilfslinien ? Sie sind in den Reglern bei der linken und der oberen Kante des Bildfensters verborgen. Das Anklicken eines Reglers und danach das Ziehen mit der Maus in das Bildfenster zieht eine Hilfslinie daran entlang. Das Loslassen des Mausbuttons positioniert die Hilfslinie. Eine beliebige Anzahl von Hilfslinien kann auf diese Art erzeugt werden. Wenn eine Hilfslinie positioniert ist, kann ihre Sichtbarkeit mit der Hilfslinien -Funktion im Bild:Ansicht-Menu oder durch Eingabe von C-S-t im Bildfenster ausgeschaltet werden.

Die Hilfslinien können sind in Abbildung 2.14 als blaue gestrichelte Linien zu sehen. Die Jupiter- und die Erdebene werden mit dem Verschieben-Werkzeug so positioniert, dass ihre Ecken auf die Kreuzungspunkte der Hilfslinien ausgerichtet sind. Man kann sehen, dass die aktive Ebene, gekennzeichnet durch die gelbe gestrichelt Linie in Abbildung 2.14, durch die Hilfslinien perfekt ausgerichtet wird. Wenn nicht länger benötigt, können die Hilfslinien aus dem Bild entfernt werden, indem man zuerst das Verschieben-Werkzeug aus der Werkzeugbox aktiviert und dann die Hilfslinien mit der Maus in Richtung der Regler zieht.

     
2.6.1.3 Ausschalten der Ebenengrenzen

Sorgfältiges Ausrichten und Farbausgleiche zwischen Ebenen ist oft vonnöten, wenn Ebenenkanten übereinanderliegen oder aneinandergrenzen. Die Ebenengrenzen der aktiven Ebene können im Bildfenster gesehen werden, sogar wenn die Ebeneninhalte nicht sichtbar sind. Diese Begrenzungen aus einer schwarzgelb gestrichelten Linie können die Genauigkeit, mit der Ausrichtung und Farbausgleich durchgeführt werden, erschweren. Unter diesen Umständen ist es sinnvoll, die Ebenengrenzen auszuschalten, was einfach mit der Auswahl-Funktion im Bild:Ansicht-Menu gemacht werden kann. Alternativ dazu kann C-t im Bildfenster eingegeben werden. Die Sichtbarkeit wird durch ein erneutes Aufrufen der Funktion wiederhergestellt.

2.6.2 Grössenanpassung und verhältnismässige Grössenanpassung (Skalieren)

Wie wir in den Abbildungen 2.2 und 2.10(a) sehen, müssen nicht alle Ebenen in einem Bild diesselbe Grösse haben. In der Sprache von GIMP kann eine Ebene wiederangepasst werden, was bedeutet, dass die Begrenzungen schrumpfen oder erweitert werden können, ohne die Abmessungen der Bildinhalte zu verändern. Andererseits kann eine Ebene im Verhältnis angepasst werden, was bedeutet das die Abmessungen der Ebene verändert und die Bildinhalte gestreckt oder gestaucht werden, damit sie genau in die neuen Ebenengrenzen hineinpassen. Sechs Funktionen von GIMP passen die Grössen oder -verhältnisse von Ebenen und Bildern an:

Jede davon wird in den nachfolgenden Abschnitten beschrieben und mit den anderen verglichen.

      
2.6.2.1 Verhältnismässige Grössenanpassung (Skalieren) von Bildern

Skalieren eines Bild führt zur Änderung der Abmessungen aller Ebenen auf einmal, wobei gleichzeitig alle Bildinhalte passend gestreckt oder gestaucht werden. Die Funktion Skalieren  im Bild:Bild-Menu ist das Werkzeug, das dies bewerkstelligt. Abbildung 2.15(a)

  
Abbildung 2.15: Bildskalierung
Abbildung 2.15

zeigt ein Beispielbild und Abbildung 2.15(b) zeigt den Skalieren -Dialog. Die neue Breite und Höhe des Bilds können in Pixeln oder als Prozentsatz der gegenwärtigen Abmessungen bestimmt werden. Der Standardwert ist, dass beide Abmessungen im gleichen Verhältnis geändert werden, das kann aber durch Ausschalten des Kettenicons neben den Eingabefeldern für die X und Y-Werte geändert werden. Das Ergebnis des Skalierens des Bilds in Abbildung 2.15(a) um 75% wird in Abbildung 2.15(c) gezeigt. Das Ergebnis des Vergrössern auf 125% wird in Abbildung 2.15(d) gezeigt.

      
2.6.2.2 Grössenanpassung von Bildern

Auf den ersten Blick scheint es, dass die Bildgrösse ändern -Funktion im Bild:Bild-Menu auf eine ähnliche Weise wie Skalieren funktioniert. Es gibt jedoch einen wichtigen Unterschied zwischen der Grössenanpassung und dem Skalieren eines Bilds. Weil sich die Bildinhalte nicht innerhalb der Bildgrenzen ändern, gibt es eine nichteindeutige Wahl, wie sie innerhalb des angepassten Bildfenster positioniert werden. Wenn auf eine kleineres Bildfenster angepasst wird, hängt die Position des Bild im neuen Fenster von den Werten für die neue Breite, Höhe und den X- und Y-Abständen ab.

Abbildung 2.16

  
Abbildung 2.16: Bildanpassung (das Ursprungsbild wird kleiner)
Abbildung 2.16

stellt dar, wie die Verwendung von Grösse ändern zu einem unbequemen Problem führen kann. Abbildung 2.16(a) zeigt das Ursprungsbild und Abbildung 2.16(b) zeigt den Grösse ändern-Dialog. Im Dialog sind die X- und Y-Anteile auf 50% der ursprünglichen Bildgrösse gesetzt. Das Ergebnis wird in Abbildung 2.16(c) gezeigt. Wie zu sehen ist, wurde das Bild schlecht im neuen Fenster positioniert. Dies kann durch das Verschieben-Werkzeug ausgeglichen werden, welches das Bild im Fenster erneut positioniert. Das Ergebnis wird in Abbildung 2.16(d) gezeigt. Das Ergebnis lässt jedoch den Bildinhalt, den Wolfskopf, schlecht umrahmt. Das Problem ist, dass es keinen einfachen Weg gibt, Zahlen im Grösse ändern -Dialog einzugeben, um ein ästhetisches Ergebnis zu erzielen.

Eine bessere Lösung der Anpassung des Bilds ist das Bildgrösse ändern  -Werkzeug. Abbildung 2.17

  
Abbildung 2.17: Grössenanpassung mit dem Bildgrösse ändern-Werkzeug
Abbildung 2.17

stellt dar, wie das Ursprungsbild auf diese Art angepasst werden kann. Das Werkzeug wird durch Anklicken des Bildgrösse ändern-Werkzeugicons in der Werkzeugbox aufgerufen. Dann wird mit Klicken und Ziehen im Bildfenster das ausschneidene Rechteck erzeugt. Einmal gezogen, können die Abmessungen des ausschneidenden Rechtecks durch Klicken und Ziehen entweder der oberen linken oder der unteren rechten Ecke des Rechtecks angepasst werden. Das Rechteck kann auch durch Klicken und Ziehen der oberen rechten oder unteren linken Ecke erneut positioniert werden.

Das Ergebnis der Anwendung des Bildgrösse ändern-Werkzeugs umrahmt den Kopf des Wolfs genau, wie in Abbildung 2.17(a) gezeigt wird. Wenn das Werkzeug genutzt wird, erscheint der Bildgrösse-ändern-Dialog, der in Abbildung 2.17(b) gezeigt wird. Es ist möglich, das Bild mit dem Bildgrösse-ändern-Button im Dialog oder einfach durch Klicken innerhalb des Bildgrösse-ändern-Rechtecks im Bildfenster auszuschneiden. Alternativ dazu kann das Bild durch Anklicken des Grösse-ändern-Buttons im Bildgrösse-ändern-Dialog in der Grösse angepasst werden. Dies verkleinert das Bild ohne die Bildteile ausserhalb des sich ergebenden Bilds zu entfernen.

Abbildung 2.17(c) zeigt das Ergebnis des Ausschneidens eines Bilds in dem Crop-Rechteck in Abbildung 2.17(a). Aus der obigen Beschreibung sollte klar sein, dass es keinen Grund gibt, Grösse ändern zu benutzen, um das Bildfenster kleiner zu machen. Mit dem Bildgrösse ändern-Werkzeug ist es einfach bequemer.

Obwohl Grösse ändern nicht optimal zum Verkleinern eines Bilds ist, ist es sehr nützlich zum Vergrössern. Dies ist besonders wertvoll, wenn verschiedene Bilder zusammenmontiert werden. Normalerweise entdecken sie nach dem Positionieren verschiedener importierter Ebenen, dass das sich ergebende Bildfenster nicht gross genug ist, um die Montage adäquat aufzunehmen. Wenn dies passiert, kann mit dem Grösse ändernSize-Werkzeug das Problem behoben werden. Abbildung 2.18

  
Abbildung 2.18: Grössenanpassung eines Bilds (das Ursprungsbild wird grösser)
Abbildung 2.18

stellt das Ergebnis der Anpassung eines Bilds dar.

Abbildung 2.18(a) zeigt das ursprüngliche Bild und Abbildung 2.18(b) zeigt die Set Canvas Size-Dialogbox. Diesmal werden die X- und Y-Anteile auf 125% des Ursprungsbild eingestellt. Das Ergebnis wird in Abbildung 2.18(c) gezeigt. Wenn ein Bildfenster in der Grösse angepasst wurde, ist es möglich die Bildebene oder die Bildebenen mit dem Verschieben-Werkzeug erneut zu positionieren.

      
2.6.2.3 verhältnismässige Grössenanpassung (Skalieren) von Ebenen

Wie in diesem Abschnitt bereits besprochen, ist es möglich ein ganzes Bild zu skalieren. Es ist jedoch ebenso möglich eine einzelne Ebene in einem Bild zu skalieren. Dafür gibt es zwei Werkzeuge in GIMP: die Ebene skalieren -Funktion im Ebenenmenu und das Transformation -Werkzeug in der Werkzeugbox.

Wie bei ganzen Bilder kann eine Ebene kleiner oder grösser skaliert werden. Der häufigste Gebrauch der Ebenenskalierung ist das Anpassen der relativen Grösse eines Bilds auf eine Ebene in Beziehung auf ein Bild in einer anderen. Dies wird meistens beim Montageprojekten benötigt (z.B. siehe Kapitel 7). Wenn die Ebene kleiner gemacht werden soll, wird entweder die Ebene skalieren-Funktion oder die Skalieroption des Transformation-Werkzeugs dies durchführen. Das Transformation-Werkzeug ist vorzuziehen, weil es eine interaktive Steuerung des Skaliervorgangs erlaubt. Ebene skalieren beruht auf der Eingabe von Zahlen in Eingabeboxen in einem Dialog. Es ist schwierig, die korrekten Abmessungen auszuwählen, was das wiederholte Anwenden Ebene skalieren und Rückgängig-Funktion benötigt, bis der gewünschte Effekt erreicht ist.

Das Problem die richtigen Abmessungen zum Skalieren finden, kann manchmal mit dem Messen -Werkzeug gelöst werden. Dies wird detaillierter in Abschnitt 2.6.5 beschrieben. Ein gutes Beispiel für die Anwendung des Messen-Werkzeugs zum Bestimmen des angemessenen Skalierungsfaktors wird ist in Abschnitt 7.5. Alternativ dazu liefert das Transformation-Werkzeug eine interaktive Rückmeldung des Skalierungsvorgangs. Darüberhinaus kann man es zusammen mit dem Bezier Pfad -Werkzeug und dem Änderungssperre -Icon im Pfaddialog für besonders feine interaktive Skalierungssteuerung nutzen. Die dafür notwendige Technik wird in Abschnitt 3.4.1 beschrieben und ein relevantes Beispiel wird in Abschnitt 7.2 beschrieben.

Das Skalieren einer Ebene sollte wenn möglich vermieden werden, weil diese Operation die Interpolation von Pixelwerten benötigt. Die Interpolation ist ein Annäherungsvorgang, der dort Pixel erzeugt, wo vorher keine waren und der folglich die Bildebenenqualität verschlechtert. Wenn die relativen Grössen von mehreren Bildteile von verschiedenen Ebenen angepasst werden sollen, ist es vorzuziehen, die kleineren Komponenten nach unten zu skalieren statt umgekehrt.

Wenn es nötig ist eine Ebene grösser zu skalieren, ist es wichtig zu wissen, dass eine Ebene nicht grösser skaliert werden kann, wie die bestehenden Bildgrenzen. Um eine Ebene grösser als diese Grenzen zu skalieren, muss zuerst das Bildfenster mit der Grösse ändern-Funktion vergrössert werden, wie vorher beschrieben.

      
2.6.2.4 Grössenanpassung von Ebenen

Beim Skalieren kann eine Ebene grösser oder kleiner gemacht werden. Dies wird mit Layer Boundary Size  im Ebenenmenu gemacht. Normalerweise wird eine Ebene verkleinert, um unerwünschte Teile zu entfernen. Das Verkleinern einer Ebene ruft die gleichen Probleme hervor wie das Verkleinern eines Bilds. Das heisst, dass das betroffene Objekt der Ebene genau innerhalb der erzielten Ebenengrenzen positioniert werden muss. Bei Bildern wurde das Positionierungsproblem mit dem Crop-Werkzeug gelöst. Das wird beim Verkleinern von Ebenen nicht funktionieren. Glücklicherweise gibt es eine einfache Vorgehensweise, die dieselbe Wirkung hat und interaktiv gestattet, die Ebeneninhalte innerhalb der geringeren Ebenengrenzen zu positionieren.

Die Abbildungen 2.19 und 2.20 zeigen, wie

  
Abbildung 2.19: Verkleinern einer Ebene: Eine rechteckige Auswahl
Abbildung 2.19


  
Abbildung 2.20: Verkleinern einer Ebene: Verankern der Auswahl in eine Ebene und Löschen der alten Ebene
Abbildung 2.20

dies gemacht wird. Die Methode besteht aus vier Schritten:
1.
Der einzugrenzende Bereich der Ebene wird mit dem Rechteckige Auswahl -Werkzeug selektiert (siehe Kapitel 3 für mehr über Auswahlen). Abbildung 2.19(a) zeigt, wie eine rechteckige Auswahl in dem Bildfenster gemacht wurde.
2.
Die Auswahl wird mit der Schwebend -Funktion im Bild:Auswahl-Menu oder durch Eingabe von C-S-l im Bildfenster in eine schwebende Auswahl umgewandelt. Abbildung 2.19(b) zeigt den Ebenendialog nach dem Umwandlung der Auswahl in eine schwebende Auswahl.
3.
Die schwebende Auswahl wird in eine neue Ebene durch Auswahl der Ebene anlegen-Funktion im Ebenenmenu oder durch Anklicken des Ebene anlegen-Buttons im Ebenendialog zu einer neuen Ebene. Abbildung 2.20(a) zeigt den zu diesem Schritt passenden Ebenendialog.
4.
Die alte Ebene wird wie im Ebenendialog in Abbildung 2.20(b) aktiviert und wird dann durch Anklicken des Papierkorbicons in der Buttonleiste gelöscht.

Das Ergebnis des Verkleinerns einer Ebene wird in Abbildung 2.21 gezeigt.

  
Abbildung 2.21: Die erzielte angepasste Ebene
Abbildung 2.21

In Abbildung 2.21(a) wurde die Ebene verkleinert, was anhand der schwarzgelben Ebenengrenze zu sehen ist. Abbildung 2.21(b) zeigt den sich ergebenden Ebenendialog. Diese Vorgehensweise gestattet wie beschrieben, Ebeneninhalte sorgfältig innerhalb einer angepassten Ebene zu positionieren.

Obwohl es gute Gründe gibt, ein Bild grösser zu machen, ist es schwierig sich einen guten Grund vorzustellen, warum eine Ebene grösser gemacht werden sollte. Aufgrund einer Symmetrie kann eine Ebene grösser gemacht werden. Es soll festgehalten werden, dass GIMP eine Vergrösserung der Abmessungen einer Ebene über die Fenstergrenzen hinaus nicht zulässt. Um eine Ebene grösser als die gegenwärtigen Bildgrenzen zu machen, muss zuerst das Bild angepasst werden.

     
2.6.3 Spiegeln

Die aktive Ebene kann entlang ihrer waagrechten oder senkrechten Achse mit dem Spiegeln -Werkzeug aus der Werkzeugbox gespiegelt werden. Eine Spielgelung wird durch Anklicken des Spiegeln-Werkzeugsicons und nachfolgendem Klicken in das Bild durchgeführt. Das Icon wird durch einen Pfeil in zwei Richtungen in der Werkzeugbox verkörpert. Wenn in dem Bildfenster der Mauszeiger als Pfeil in zwei waagrechte Richtungen erscheint, wird waagrecht gespiegelt. Bei senkrechten Pfeilen wird entlang der senkrechten Achse gespiegelt.

Ein Beispiel für die Anwendung des Spiegeln-Werkzeugs, Abbildung 2.22(a)

  
Abbildung 2.22: Anwendung des Spiegeln-Werkzeugs
Abbildung 2.22

zeigt das Bild eines Pelikans und Abbildung 2.22(b) zeigt das Ergebnis nach dem waagrechten Spiegeln des Bilds. Beachten Sie, dass der waagrechte Radiobutton im Werkzeugeinstellungen-Dialog ausgewählt wurde, wie in Abbildung 2.22(c) zu sehen. Wählt man den senkrechten Radiobutton aus, wie in Abbildung 2.22(e) erzeigt, ergibt sich das in Abbildung 2.22(d) gezeigte Ergebnis.

Beachten Sie, dass bei der Auswahl des waagrechten Radiobuttons im Werkzeugeinstellungen-Dialog die Spiegeloption kurzfristig durch Control-Klicken im Bildfenster auf Vertikal umgeschaltet werden kann. Auf ähnliche Art kann bei der Auswahl des senkrechten Radiobuttons durch Control-Klicken auf die waagrechte Option umgeschaltet werden.

           
2.6.4 Drehen um 90o Stufen

Ein Bild oder eine Ebene können in 90o-Schritten mit den Rotieren-Menus gedreht werden. Für ein Bild wird das Bild:Bild/Transformationen/Rotieren-Menu in Abbildung 2.23(a)

  
Abbildung 2.23: Bild- und Ebenenrotationmenus
Abbildung 2.23

gezeigt. Für eine Ebene verwenden Sie das Bild:Ebenen/Rotieren-Menu, gezeigt in Abbildung 2.23(b). Wie zu sehen, können mit diesen Menus entweder das ganze Bild oder die aktive Ebene um 90, 180 oder 270o gedreht werden.

      
2.6.5 Das Transformationswerkzeug

Allgemeine Umwandlungen einer Ebene können mit dem Transformation-Werkzeug aus der Werkzeugbox durchgeführt werden. Dieses Werkzeug kann Drehungen, Scheren und perspektivische Transformationen der aktiven Ebene durchführen. Wie gewöhnlich muss darauf geachtet werden, vor Anwendung des Werkzeugs die aktive Ebene zu bestimmen.

Abbildung 2.24(a)

  
Abbildung 2.24: Transformation-Werkzeugdialog
Abbildung 2.24

stellte eine Bildebene in einem etwas grösseren Fenster dar. In Abbildung 2.24(b) wird der Werkzeugeinstellungen-Dialog gezeigt, der durch Doppelklicken des Transformation-Werkzeugicons im Werkzeugboxfenster aufgerufen wird. Die vier Radiobuttons im Transformbereich des Dialogs werden zur Auswahl des gewünschten Transformationstyps genutzt. Dies kann Drehung, Skalieren, Scheren oder Perspektive sein.

Das Transformieren einer Ebene verwendet die Interpolation von Pixelwerten. Dies kann zu gezackte Effekte im Ergebnis führen. Der mit Smoothing bezeichnete Button verringert diese Wirkung. Deshalb ist der Button im Standard gesetzt. Er führt dazu, dass ein Bild tendenziell weniger scharf wird (siehe Abschnitt 6.4.1 mit einer Beschreibung, wie die verlorene Schärfe wiedergewonnen werden kann.

Die Funktionsbereich des Dialogs hat zwei Optionen. Die Standardeinstellung ist Traditionell, die das Bild auf ein transformiertes Gitter abbildet (siehe Abbildung 2.26). Für diejenigen, die gegen den Strich arbeiten wollen, transformiert die Corrective-Option das Gitter auf das Bild und erzeugt damit eine umgekehrte Transformation. Zum Beispiel bildet das Drehen des Gitters in eine Richtung mit der Korrigierend-Option das Gitter zurück auf das Bild ab, womit das Bild in die entgegengekehrte Richtung gedreht wird. Klingt kompliziert ? Ist es nicht. Einfach ausprobieren und Sie werden es sehen.

     
2.6.5.0.1 Drehung

Abbildungen 2.25

  
Abbildung 2.25: Beginn der Rotationstransformation
Abbildung 2.25

und 2.26
  
Abbildung 2.26: Beenden der Rotationstransformation
Abbildung 2.26

stellt den Gebrauch der Rotationsoption des Transformation-Werkzeugs vor. Abbildung 2.25(a) zeigt die Bildebene und Abbildung 2.25(b) den Rotation Information -Dialog, der aufgerufen wird, wenn mit dem linken Mausbutton im Bildfenster geklickt wird. Der Rotation Information-Dialog hat Eingabefelder, die dazu genutzt werden können einen bestimmten Drehwinkel sowie die Postition des Drehpunkts einzugeben. Grundeinstellung des Drehpunkts ist der geometrische Mittelpunkt der aktiven Ebene.

Für jede der Transformationsoptionen, Rotation, Skalieren, Scheren oder Perspektive ruft der erste Mausklick im Bild den zu der gewählten Option passenden Dialog auf. Dieser Mausklick zeigt ein Gitter , das über die aktive Ebene des Bildfensters gelegt wird. Die Anzahl der Gitterlinien kann mit dem Werkzeugeinstellungen-Dialog gesteuert werden (siehe Abbildung 2.24(b)). Die Gitterlinien können in Abbildung 2.25(c) gesehen werden. Das Plazieren des Mauszeigers innerhalb der aktiven Ebene ändert in Abhängigkeit vom gewählten Transformationstyp den Zeiger. Die Bildumrisse und -gitter können durch Klicken und Ziehen geändert werden. Die Transformationen des Gitters können sooft wie gewünscht angepasst werden, weil die Transformation des Bilds erst gestartet wird, wenn der Transformbutton gedrückt wird. Zum Beispiel muss der Rotierenutton in Abbildung 2.26(b) angeklickt werden, um mit der Rotation des Bilds zu beginnen.

Wenn das Gitter bei der Rotieren-Option des Transformation-Werkzeugs gedreht wird, wird der Winkel interaktiv im Rotation Information-Dialog dargestellt. Der gedrehte Umriss für einen Winkel von 25o wird in Abbildung 2.26(a) gezeigt. Wie schon erwähnt, wird das Bild gedreht, wenn der gewünschte Drehwinkel gefunden wurde und wenn der Rotate-Button, zu sehen in Abbildung 2.26(b), gedrückt wird. Die sich ergebende Ebene wird in Abbildung 2.26(c) gezeigt.

Als eine Alternative zum interaktive Drehen des Gitters mit der Maus kann die Drehung auch durch die Eingabe eines Werts in das Winkeleingabefeld oder durch den Regler im Rotationsdialog durchgeführt werden. Sinnvolle Drehwerte können mit dem Messen -Werkzeug ermittelt werden. Ein Beispiel wird in Abschnitt 7.2 dargestellt.

     
2.6.5.0.2 verhältnismässige Grössenanpassung (Skalieren)

Abbildung 2.27

  
Abbildung 2.27: Das Skalieren
Abbildung 2.27

stellt die Skalierungsoption des Transformation-Werkzeugs dar. Wie bei der Drehung, kann das Skalieren interaktiv mit der Maus oder durch Eingabe von Werten für Breite und Höhe in Eingabefelder des Skalierungsdialogs durchgeführt werden.

Werte können in den Skalierungsdialog in Einheiten eingegeben werden. Standardeinstellung ist Pixel. Es ist oft bequemer, Skalieren als Prozentsatz der Originalabmessungen (die oben im Skalierungsdialog als Originalhöhe und -breite angezeigt werden) durchzuführen. Dies kann durch die Auswahl der %-Option aus dem Pull-Down-Menu des Dialogs gemacht werden. Abbildung 2.27(b) zeigt, das dies ausgewählt wurde um das Gitter in Abbildung 2.27(a) um 50% in beide Richtungen zu skalieren. Wenn der Scale-Button im Dialog angeklickt wurde, erzeugt dies das in Abbildung 2.27(c) gezeigte Ergebnis.

Es ist sinnvoll die X- und Y-Skalierungsrate zum Erhalten des Grössenverhältnisses einzugrenzen, wenn die Ebene mit dem Transformation-Werkzeug skaliert wird. Dies wird durch das Drücken von Control und Alt während des Skalierens mit der Maus im Transformationsgitter getan. Sinnvolle Werte fürs Skalieren können mit dem Messen -Werkzeug bestimmt werden. Abschnitt 7.5 stellt ein Beispiel dar.

     
2.6.5.0.3 Scherung

Abbildung 2.28

  
Abbildung 2.28: Scherung
Abbildung 2.28

zeigt die Anwendung der Scheroption des Transformation-Werkzeugs. Wie bei den anderen Optionen, kann die Scherung interaktiv mit der Maus oder durch die Eingabe von Werten im Scherungsinformation-Dialog  durchgeführt werden. Scheren kann waagrecht oder senkrecht, aber nicht in beide Richtungen gleichzeitig durchgeführt werden. Wenn mit der Maus durchgeführt, wird die Scherung in Richtung der ersten Mausbewegung durchgeführt. Bei der anderen Art hängt es davon ab, in welche Eingabebox im Dialog zuerst eingegeben wurde.

     
2.6.5.0.4 Perspektivisch

Perspektivisch ist wahrscheinlich die interessanteste Option des Transformation-Werkzeugs. Diese Option wird in Abbildung 2.29 dargestellt.

  
Abbildung 2.29: Die Perspektivisch-Transformation
Abbildung 2.29

Die ist die einzige Transformationsart, bei der kein Wert direkt in den Dialog eingegeben werden kann. Wie in Abbildung 2.29 (b) gezeigt, gibt es eine numerische Rückkopplung darüber, wie die Perspektivtransformation im Bild angewendet wurde. Dies ist nicht sehr wertvoll, da unklar ist, wie man diese Information weiterverwendet werden kann. Die Folge ist, dass die Perspektivoption nur interaktiv mit der Maus angewendet werden kann.

Abbildung 2.29(a) zeigt die Gitterlinieneigenschaft, die eine sehr nützliche Rückkopplung für dieses spezielle Werkzeug liefert. Die Linien machen die perspektivische Scherung sichtbar, die nach dem Anklicken des Transformation-Buttons im Perspektivische Transformation-Dialog.  auftauchen. Die Perspektivisch Transformation erlaubt jede der vier Ecken der Ebene unabhängig voneinander zu positionieren. Das sich ergebende Bild wird nach vier Seiten geschert. Abbildung 2.29(c) zeigt das Ergebnis der Anwendung der Perspektivischen Transformation, die durch das Gitter in Abbildung 2.29(a) bestimmt wurde.

Es soll angemerkt werden, dass alle Transformationen zusammen mit der Änderungssperre -Option des Pfade-Dialog genutzt werden kann. Dies ist sehr nützlich und wird im Detail in Abschnitt 3.4.1 beschrieben. Ein passendes Beispiel wird in Abschnitt 7.2 gezeigt.


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