GIMP.DE
next up previous contents index
nachher: Projekt 4: Der Ruf oben: Montagen vorher: Projekt 2: Durch

          
7.3 Projekt 3: Ziel Saturn

Das dritte Projekt erzeugt eine Collage, in der das grandiose Foto des Planeten Saturn mit dem Start des Spaceshuttle gemischt wird. Das Projekt beschreibt eine ausgeklügeltere Anwendung von Ebenenmasken und Mischmodi.

Die Rohmaterialien für das Projekt werden in den Abbildungen 7.17

  
Abbildung 7.17: Originalbild des Saturn
Abbildung 7.17

und 7.18 gezeigt.
  
Abbildung 7.18: Originalbild des Shuttlestarts
Abbildung 7.18

Ziel ist es, das Shuttle so darzustellen, als ob der Saturn majestätisch im Hintergrund wäre ... vielleicht als letztes Ziel ? Obwohl das Spaceshuttle niemals für eine Reise zum Saturn konzipiert wurde, erlaubt es uns GIMP sich das Undenkbare vorzustellen, vorzuschlagen oder sogar darzustellen.

Als grobe Anordnung der gewünschten Szene soll der Saturn irgendwie oberhalb und hinter den Shuttlestart gestellt werden. Im ersten Schritt werden die zwei Bilder in dasselbe Fenster gebracht. Dafür wird ein bisschen Planung benötigt. Das Bild des Saturn ist breiter als das Shuttlebild. Das Saturnbild hat jedoch einen schwarzen Rand, der abgeschnitten das Ergebnis schmaler als das Shuttlebild machen wird. Wird der schwarze Rand des Saturnbilds abgeschnitten, ergibt sich ein Bild mit 527 Pixeln Breite und 489 Pixel Höhe. Das unbearbeitete Shuttlestartbild hat eine Breite von 640 Pixeln und eine Höhe von 636 Pixeln.

Berücksichtigt man die vorher besprochene grobe Anordnung, muss die Breite das Shuttlebild auf die Breite des Saturnbilds, 527 Pixel, zugeschnitten werden. Darüberhinaus habe ich mich entschlossen, die unteren 130 Pixel des Shuttlebilds nicht zu nutzen, was bedeutet, dass die Höhe des Shuttlebilds nach dem Zuschnitt nur 506 Pixel beträgt. Im montierten Bild wird ein bisschen vertikale Überlappung benötigt, deshalb habe ich als Gesamthöhe 750 Pixel gewählt. Das Zuschneiden-Werkzeug wird zum genauen Zentrieren des Shuttlestartbilds bei gleichzeitiger Erzeugung der gewünschten Abmessungen gebraucht.

Die zwei unbearbeiteten Bilder können nun in einem Bild vereinigt werden. Durch Eingabe von C-n im Saturnbildfenster wird ein neues Bild erzeugt. Wenn der Neues Bild-Dialog erscheint, werden die Anfangswerte des Saturnbilds, 527 mal 489, ausgegeben. Der Wert 750 wird in das Höhenfeld eingegeben. Wenn das neue Bild erzeugt ist, hat es die gewünschten Abmessungen von 527 mal 750.

Nun wird der Shuttlestart in das neue Bildfenster eingefügt. Dies wird durch die Eingabe von C-c im Shuttlestartfenster und die Eingabe von C-v im neuen Fenster gemacht. Als Ergebnis wird das Shuttlebild zur schwebenden Selektion, wie man im Ebenendialog (durch Eingabe von C-l im Bildfenster) sehen kann. Das Verschieben -Werkzeug wird verwendet, um das Shuttle im Bild unten zu positionieren; danach wird es durch Anklicken des Anker-Button im Ebenendialog verankert.

Jetzt wird das Bild des Saturn in das neue Bildfenster durch Anklicken des Neue Ebene-Button im Ebenendialog kopiert, im Bild nach oben mit dem Verschieben-Werkzeug geschoben und schliesslich in der neu geschaffenen Ebene verankert. Die obere Ebene wird mit 'Saturn', die untere Ebene 'Shuttle Launch' benannt. Das Ergebnis ist in Abbildung 7.19(a)

  
Abbildung 7.19: Anordnen der Teile
Abbildung 7.19

zu sehen, die zeigt, dass die Saturnebene die Shuttlestartebene halb blockiert. Der Ebenendialog wird in Abbildung 7.19(b) gezeigt.

Nachdem die beiden Bilder positioniert sind, ist eine Methode zum Mischen der beiden die Ebenenmaske  und die Verlaufstechnik, die im Abschnitt 4.3.3 beschrieben ist. Dabei ist die Idee eine Ebenenmaske für die Saturnebene zu erzeugen und sie mit zwei Ebenen durch Anwenden eines Verlaufs   in der Ebenenmaske zu mischen. Das erzeugt das Bild Abbildung 7.20(a).

  
Abbildung 7.20: Ein erster Versuch, die Shuttlestart- und Saturnebene zu mischen
Abbildung 7.20

Abbildung 7.20(b) zeigt wie eine Ebenenmaske mit Verlauf mit der Saturnebene zusammengesetzt wurde.

Abbildung 7.20 ist eine Mischung der beiden Ebenen, aber in vielen Teilen erreicht sie nicht das Ziel. Die Mischung der beiden Ebenen zeigt das Shuttle vor dem Hintergrund des Saturn, der unterer Teil des Ringplanets wird jedoch vom blauen Himmel des Shuttlestartbilds bedeckt. Das sieht nicht natürlich aus. Es wäre schön, wenn das Shuttle und die Startvorrichtung sich scharf abzeichnen würden, wobei sich gleichzeitig der Hintergrund auf eine feinere Art mit dem Saturnbild mischen würde. Glücklicherweise kann dies durch eine aus [10] bekannte angepasste clevere Maskentechnik bewerkstelligt werden.

Die Idee ist, die zwei Masken miteinander durch einen Mischmodus zu verbinden. Die erste Maske wird aus dem Shuttle und der Startvorrichtung gemacht, die zweite Maske aus einem Verlauf. Die zwei Masken werden mit dem Nur Abdunkeln-Mischmodus verbunden. Lesen Sie weiter !

Die Durchführung der Idee verlangt eine Maske der Startvorrichtung. Die Maske wir mit der in Abschnitt 4.5.3 beschriebenen Zerlegen und Schwellwert-Technik gemacht. Die Zerlegen-Funktion wird mit der HSV-Option verwendet, um eine Farb-, Sättigungs- und Helligkeitszerlegung der Spaceshuttleebene zu erzeugen. Bei der Ansicht des Resultats scheint der Farbkanal die beste Möglichkeit für eine einfache Trennung des Objekts von seinem Hintergrund zu bieten. Das Schwellwert-Werkzeug wird auf den Farbkanal angewandt, und nach der Bestimmung des besten Schwellenbereichs und dem Durchführen einiger Korrekturen mit dem Lasso-Werkzeug wird das Ergebnis in Abbildung 7.21gezeigt.

  
Abbildung 7.21: Erzeugen einer Maske der Spaceshuttleebene
Abbildung 7.21

Dieses schwarzweisse Bild ist keine perfekte Maske, aber einige der Fehler werden gleich beseitigt, und der Rest stört nicht.

Im nächsten Schritt wird das Graustufenbild aus Abbildung 7.21 in die Ebenenmaske der Saturnebene in Abbildung 7.20 kopiert. Dies wird wie folgt durchgeführt:

1.
Die Ebenenmaske der Saturnebene wird durch Anklicken des Thumbnails im Ebenendialog aktiviert.
2.
Das Graustufenbild in Abbildung 7.21 wird durch Eingabe von C-c im Bildfenster in die Zwischenablage kopiert.
3.
Durch die Eingabe von C-c im Bildfenster wird der Inhalt der Zwischenablage in das Bild kopiert.
4.
Dies erzeugt eine schwebende Selektion, die in der Ebenenmaske durch das Anklicken des Anchor-Button im Ebenendialog verankert wird.

Jetzt wird die Ebenenmaske mit dem Airbrush -Werkzeug gereinigt. Die Technik für Kanalmasken wird detailliert in Abschnitt 4.5.1 beschrieben. Hier wird die Methode auf eine Ebenenmaske angewandt. Zur Durchführung der Reinigung wird die Transparenz der Saturnebene durch den Opacity-Regler im Ebenendialog angepasst.

Die sich ergebende Ebenenmaske erlaubt es, das Shuttle und die Startvorrichtung durch die Saturnebene zu sehen. Der Stand des Projekts wird in Abbildung 7.22(a)gezeigt

  
Abbildung 7.22: Anwendung der Spaceshuttle- und Startvorrichtungsebenenmaske
Abbildung 7.22

und Abbildung 7.22(b) zeigt den Thumbnail der sich ergebenden Ebenenmaske im Ebenendialog.

Abbildung 7.22(a) stellt fast das Erwartete dar. Zum Ende sollten die Ränder zwischen den beiden Ebenen mit einem Verlauf wie in Abbildung 7.20(a) gemischt werden, jedoch ohne einen Teil des markierten Shuttle oder der Startvorrichtung zu stören.

Der letzte Schliff wird durch den Nur Abdunkeln -Mischmodus mit der Anwendung eines Verlaufs in der Ebenenmaske erreicht. Wie in Abschnitt 5.6.4beschrieben, kombiniert dieser Modus Vorder- und Hintergrundpixel, indem das dunklere der beiden erhalten bleibt. Dadurch ändert ein Verlauf, der den Nur Abdunkeln-Modus verwendet die Ebenenmaske nur dort, wo der Verlauf dunkler als die Maske ist. Genau danach suchen wir. Das Shuttle und die Startvorrichtung werden durch den Farbverlauf nicht berührt, da diese Teile der Maske schon schwarz sind... und damit nicht dunkler werden können.

Sehen wir, wie das funktioniert. Um den Farbverlauf auf die Ebenenmaske anzuwenden, werden folgende Schritte eingehalten:

1.
Die Ebenenmaske der Saturnebene wir durch Klicken auf ihren Thumbnail im Ebenendialog aktiviert.
2.
Ein linearer Vordergrund- zu Hintergrundverlauf (RGB) wird mit dem Verlauf ausgewählt.
3.
Die Vordergrundfarbe wird durch Eintippen von d im Bildfenster auf schwarz, die Hintergrundfarbe auf weiss gesetzt
4.
Im Pinselauswahl-Dialog wird der Mischmodus auf Nur Abdunkeln gesetzt.
5.
Durch Klicken auf die untere Kante und Ziehen zu einem Punkt knapp oberhalb der Shuttleflügel und Loslassen des Mausknopfs in der Saturnbildebene wird der Farbverlauf angewendet.
Das Ergebnis dieser neuen Maske wird in Abbildung 7.23(a) gezeigt.
  
Abbildung 7.23: Das fertig gemischte Bild
Abbildung 7.23

Abbildung 7.23(b) zeigt den zugehörigen Ebenendialog. Abbildung 7.23(c) zeigt die Optionen  des Verlaufswerkzeugsdialogs und Abbildung 7.23(d) zeigt den Pinselauswahl-Dialog (beachten Sie die Auswahl des Nur Abdunkeln-Mischmodus). Dies erzeugt die hübsche Collage der beiden Originalbilder.


next up previous contents index
nachher: Projekt 4: Der Ruf oben: Montagen vorher: Projekt 2: Durch

©2000 Gimp-Savvy.com